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Starke Partner für Nachhaltigkeit: Alliance to Zero

SCHREINER MEDIPHARM

Starke Partner für Nachhaltigkeit:
Alliance to Zero

Die Alliance to Zero (A2Z) wurde von acht Unternehmen entlang der Pharma Supply Chain gegründet, um den Übergang der Pharmaindustrie zur Einhaltung der Netto-Null-Emissionen zu unterstützen. Mitglieder sind neben Ypsomed und Schreiner MediPharm: Dätwyler, Harro Höfliger, HealthBeacon, Körber Pharma, SCHOTT und Sharp. Sebastian Gerner von Ypsomed und Dr. Kurt Kugler von Schreiner MediPharm geben Einblicke in die Alliance. *

Die A2Z wurde im Juni 2021 gegründet. Warum sind Sie Gründungsmitglied und was sind die generellen Ziele?

Sebastian Gerner, Ypsomed (SG): Ypsomed merkte nach dem Launch des nachhaltigen YpsoMate® Zero Autoinjektors, dass eine enge Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette notwendig ist, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Deshalb sind wir auf unsere strategischen Netzwerkpartner zugegangen, um die A2Z ins Leben zu rufen. Das große Ziel ist es, für unsere Pharmakunden einen Mehrwert zu schaffen, indem wir uns damit beschäftigen, wie wir Netto-Null-Emissionen erreichen.

Kurt Kugler, Schreiner MediPharm (KK): Nachhaltigkeit ist für Schreiner MediPharm ein wichtiges Zukunftsthema, nicht erst seit Gründung der A2Z. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Top Playern der Pharma Supply Chain können wir dieses Leuchtturmprojekt zielgerichtet umsetzen. Durch die Entwicklung und Produktion nachhaltiger Etikettenlösungen möchten wir unsere Klimaziele erreichen und unsere Kunden bei ihren Nachhaltigkeitsprojekten unterstützen. Die A2Z möchte die lineare Supply Chain in eine zirkulare umwandeln. Hier spielen nachhaltige Labels natürlich eine zentrale Rolle.

Sebastian Gerner - President, Alliance to Zero & Corporate Sustainability Manager, Ypsomed AG
Sebastian Gerner - President, Alliance to Zero & Corporate Sustainability Manager, Ypsomed AG

Was ist der Nutzen einer Mitgliedschaft und wo sehen Sie den Nutzen für Ihre Kunden?

SG: In der A2Z tauschen wir uns über Klimathemen aus, entwickeln zum Beispiel gemeinsame SBTi(Science Based Targets initiative)-Ziele oder arbeiten an End-of-Life-Lösungen unserer Produkte. Unsere Kunden profitieren davon, dass wir als Mitglieder dieselbe Sprache sprechen, uns gemeinsam mit der Dekarbonisierung der Lieferkette beschäftigen und zusammen Probleme lösen.

KK: Der fachliche Austausch und insbesondere die enge Zusammenarbeit mit Experten ermöglichen es uns, die komplexen Fragestellungen rund um Sustainability schneller und fokussierter zu beantworten. Die Abstimmung von zentralen Kriterien wie Materialauswahl und -kombination, die Grundlagen für Product Carbon Footprint(PCF)-Berechnungen, das regulatorische Umfeld, geltende Recyclingvorschriften etc. erfolgt unmittelbar zwischen den Partnern und dient letztlich als Benchmark für die Pharmabranche.

Dr. Kurt Kugler - Committee Member, Alliance to Zero & Product Manager Sustainability, Schreiner MediPharm
Dr. Kurt Kugler - Committee Member, Alliance to Zero & Product Manager Sustainability, Schreiner MediPharm

Welche Meilensteine wurden seit Gründung der Alliance erreicht und was sind die nächsten konkreten Ziele?

SG: Der erste Meilenstein war sicherlich die Gründung der A2Z als Vorzeigeprojekt für eine nachhaltige Supply Chain. Seitdem konnten wir zusammen mit einer Beratungsfirma eine Guideline zur Berechnung von PCF-Werten erarbeiten, die alle geltenden Regularien vereint. Auf Basis dieser Guideline haben wir gemeinsam den PCF-Wert für einen Ypso-Mate® Autoinjektor berechnet. Ausgehend davon können wir Maßnahmen definieren, um die CO2-Emissionen eines Autoinjektors auf null zu reduzieren. Ziel ist die Produktion eines YpsoMate® Zero als Pilotprojekt der Alliance.

Gibt es auf Basis von PCF-Berechnungen bereits einen konkreten Maßnahmenplan?

SG: Wir haben ein Einsparpotenzial von circa 70 Prozent CO2-Emissionen identifiziert und damit verknüpft über 70 Einzelmaßnahmen, die wir gemeinsam angehen möchten.

KK: Aufgrund des detaillierten Maßnahmenplans gibt es erste Teilprojekte zwischen Alliance-Mitgliedern. Dabei werden die Synergieeffekte genutzt, um gemeinsam CO2 entlang der Wertschöpfungskette zu reduzieren und am Netto-Null-Ziel zu arbeiten. Durch das regelmäßige Reporting über den Fortschritt der einzelnen Maßnahmen innerhalb der Alliance wird eine zielgerichtete Zusammenarbeit unterstützt.

Was unternimmt Ihr Unternehmen, um CO2-Emissionen zu reduzieren?

SG: Ypsomed hat sich verpflichtet, bis 2030 Netto-Null-Emissionen (Scope 1–2) im Unternehmen und bis 2040 (Scope 1–3) über die gesamte Wertschöpfungskette zu erreichen. Deshalb strebt Ypsomed ein zirkuläres Produktdesign an, das die Umweltauswirkungen der Selbstmedikation entlang der Supply Chain minimiert. Wir haben ein firmeninternes Zero-Carbon-Programm lanciert, bei dem alle Produktgruppen auf nachhaltige Materialien wie Biokunststoffe und Verpackungen aus rezykliertem Kunststoff umgestellt werden.

KK: Die Schreiner Group hat als strategisches Nachhaltigkeitsziel definiert, ab 2023 klimaneutral zu produzieren und 2030 vollständige Klimaneutralität zu erreichen. Die CO2-Emissionen wurden seit 2012 bezüglich Scope 1 und 2 um über 70 Prozent reduziert, im Laufe des Jahres ist eine Reduzierung um weitere 50 Prozent geplant. Dabei konzentrieren sich die CO2-Reduzierungsprogramme auf die Schwerpunkte Erzeugung und Ausbau erneuerbarer Energien, Reduzierung des Energieverbrauchs, Einkauf von Ökostrom, Steigerung der Materialeffizienz und Herstellung nachhaltiger Produkte.

Gibt es bereits erste nachhaltige Produktentwicklungen Ihres Unternehmens?

SG: Der YpsoMate® Zero von Ypsomed ist der weltweit erste CO2-emissionsfreie vorgefüllte Autoinjektor. Dabei wird die YpsoMate®-Autoinjektor-Plattform auf Biopolymere umgestellt und das Verpackungsdesign angepasst, um die Emissionen zu reduzieren. Die verbleibenden Emissionen werden durch Kohlenstoffabbauzertifikate kompensiert.

KK: Schreiner MediPharm hat bereits Konzepte für nachhaltige Funktionslabels entwickelt, darunter ein Autoinjektor-Label, das aus umweltschonenden Folienmaterialien hergestellt wird. Dafür wurde der PCF berechnet, und wir konnten zeigen, dass CO2-Einsparpotenziale im zweistelligen Prozentbereich möglich sind.

Schreiner MediPharms nachhaltiges Autoinjektor-Label wurde aus umweltschonendem Material hergestellt.
Schreiner MediPharms nachhaltiges Autoinjektor-Label wurde aus umweltschonendem Material hergestellt.

Welche Reaktionen bekommen Sie in Bezug auf die A2Z aus der Pharmaindustrie?

SG: Bisher haben alle unsere Kunden sehr positiv reagiert und uns eingeladen, unsere Ideen zu teilen. Außerdem öffnet uns die Alliance die Türen zu anderen Gruppierungen in der pharmazeutischen Industrie, zum Beispiel PEG (Pharmaceutical Environmental Group), BioPhorum, EFPIA (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations), PSCI (Pharmaceutical Supply Chain Initiative) etc.

KK: Auch wir sehen ein großes Interesse unserer Pharmakunden an der Alliance und ihren Zielen. Unsere Kunden setzen sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele und suchen nach Partnern innerhalb ihrer Supply Chain, die sie proaktiv auf ihrem Weg zu Netto-Null-Emissionen unterstützen können.

Alliance to Zero

Mehr Informationen über die Alliance to Zero auf www.alliancetozero.com

* Das Interview wurde im Juni 2023 durchgeführt.