Servus, Servo!
SCHREINER SERVICES
Servus, Servo!
Etiketten mit RFID-Chips, steifen, dicken Materialien oder sensiblen Funktionsschichten stellen hohe Anforderungen an den Spendeprozess. Klassische Label-Verarbeitungssysteme können jedoch durch mehrmaliges Umlenken um kleine Rollen empfindliche Materialien und RFID-Chips beschädigen. Ein neues Verspendesystem mit Servoantrieb aus dem Schreiner Competence Center Services setzt genau hier an.
Der Schlüssel liegt in der Bahnspannung: In der industriellen Praxis werden Etiketten meist als Rollenware angeliefert und müssen für die Applikation vom Trägerband abgelöst werden. Dazu wird die Etikettenbahn mechanisch gespannt, indem die Materialrolle gebremst und das Trägerband über eine Spendekante gezogen wird. Um eine gleichmäßige Bahnspannung zu erzielen, kommen dabei üblicherweise sogenannte Tänzerarme und mehrere Umlenkrollen zum Einsatz. Doch die starke Biegung an den Umlenkrollen kann einen RFID-Chip oder DAE beschädigen.
Nicht auf Biegen und Brechen
Das neu entwickelte Verspendesystem verzichtet hingegen vollständig auf Umlenkrollen. Die Etikettenbahn wird von der Materialrolle direkt zur Spendekante transportiert. Zudem wird die Oberfläche des Labels nicht berührt. „Die für den Abspendeprozess erforderliche Bahnspannung wird stattdessen über individuell ansteuerbare Servomotore aufgebaut und erlaubt so eine prozesssichere Labelverarbeitung – gerade bei anspruchsvollen Labels“, erläutert Michael Reineke, Leiter des Competence Centers Schreiner Services. Das Risiko des Biegens entfällt damit vollständig. Servoangetriebene Spendesysteme eröffnen so neue Möglichkeiten, um komplexe Funktionsetiketten sicher und prozessstabil in bestehende Linien zu integrieren, auch bei zunehmend anspruchsvollen Designs.
Der Begriff „Servo“ stammt vom lateinischen Verb servire („dienen“) und ist die 1. Person Singular: „servo“ = „ich diene“. In der Technik bezeichnet er automatisch gesteuerte Antriebe oder Systeme, die präzise auf Befehle reagieren. In diesem Fall sorgt der Servoantrieb für die richtige Bahnspannung.



