Schadstofffreie Produkte auf höchstem Qualitätsniveau
SCHREINER PROTECH
Schadstofffreie Produkte
auf höchstem Qualitätsniveau
Persistente organische Schadstoffe (POP = Persistent Organic Pollutants) können Mensch und Umwelt schädigen. Das Stockholmer Übereinkommen verpflichtet Staaten weltweit, Schadstoffe zu verbieten oder ihre Herstellung, die Verwendung, den Import und den Export zu beschränken. Innerhalb der EU setzt die POP-Verordnung dies für alle EU-Mitgliedstaaten einheitlich um. Die Schreiner Group richtet ihren Fokus seit jeher auf den Umweltschutz und die damit verbundene Umsetzung der weltweiten und europäischen Normen und Richtlinien: Zertifizierungen und Auszeichnungen wie EMAS, Umwelt- und Klimapakt Bayern oder DIN EN ISO 14001 bestätigen das.
Die Schreiner Group als Hersteller von Druckausgleichselementen wurde als einer der Ersten am Markt aufmerksam darauf, dass das oleophobe Membranmaterial für Druckausgleichselemente (DAE) unter die neuen Regelungen zum Verbot von PFOA (Perfluoroctansäure) und PFOA-Vorläuferverbindungen fällt. Um die Anforderungen an den Umweltschutz sicherzustellen, hat das Unternehmen sofort reagiert.
Das Ergebnis: Innerhalb von nur sechs Monaten wurden POP- und REACH-konforme DAE entwickelt, welche die hohen Anforderungen der Kunden auch weiterhin erfüllen und sogar das Leistungs- und Anwendungsspektrum der Kunden erweitern. Zu den Hintergründen haben wir Adrian Marggraf, Senior Produktmanager für DAE und Projektleiter der Materialumstellung, befragt.
Herr Marggraf, welches Produkt war von der PFOA-Thematik betroffen?
Es waren nahezu alle Membranmaterialien betroffen. Diese sind das Herzstück unserer DAE. Diese gleichen Druckunterschiede aus und sorgen dafür, dass weder Wasser noch andere Medien von außen ins Gehäuse eintreten. Von dieser Umstellung waren viele Kunden mit einer Vielzahl unterschiedlicher Artikel betroffen, für die wir neue Produkte entwickeln und bestehende Produkte umstellen mussten – und das alles innerhalb eines halben Jahres, da die zeitlichen Regelungen der POP-Verordnung ein finales Datum für die Verwendung und Inverkehrbringung der Produkte bis zum 4. Januar 2021 vorgeschrieben haben. Spätestens seit diesem Datum erfüllen alle neu entwickelten Produkte die Vorgaben der POP-Verordnung hinsichtlich PFOA in der Schreiner Group.
Wie konnten in der Kürze der Zeit solche hochwertigen Produkte entwickelt und qualifiziert werden?
Diese Leistung aus Effizienz und Effektivität war nur möglich, da wir in der Schreiner Group bereits mehrfach in kürzester Zeit Großprojekte erfolgreich managen konnten und ausgebildete Fachkräfte sowie bestehende Prozesse für die erhöhten Anforderungen der Automotive-Industrie zur Verfügung haben. Aufgrund der langfristigen strategischen Planung der Produktgruppe wurden bereits vor der Umstellung größere Investitionen im Millionenbereich für Fertigungs- und Prüfanlagen investiert, um den stark wachsenden Markt der DAE weiter auszubauen. Dies half uns, die bestehenden Serienbelieferungen wie gewohnt weiterzuführen und gleichzeitig unsere Entwicklung und Qualifizierung der neuen Produkte just in time umzusetzen.
Um den festen Termin einzuhalten, war ein großes, abteilungsübergreifendes Projektteam rund um die Uhr beschäftigt. Der Team Spirit war der Erfolgsfaktor, um die Herausforderung zu meistern.
Wie wurde sichergestellt, dass ab dem 4. Januar 2021 ausschließlich POP konformes Material durch die Schreiner Group in den Umlauf kommt?
Wir haben alle DAE-Bereiche nach der letzten Produktion nicht POP-konformer Ware einer speziellen Reinigung unterzogen und durch Labortests die POP-Konformität nachgewiesen. Das noch belastete Lagermaterial wurde zur Vernichtung aussortiert. Als langfristige Abstellmaßnahme wurden Requalifizierungsprüfungen zu PFOA und PFOA-Vorläuferverbindungen bei unseren Lieferanten und uns aufgebaut.
Wie hat sich die Schreiner Group für die Zukunft aufgestellt, um weiterhin frühzeitig Änderungen der gesetzlichen Richtlinien im Bereich DAE zu verfolgen?
Wir nehmen aktiv teil an branchenübergreifenden Diskussionen und Veranstaltungen über neue Verordnungen und Richtlinien, in denen Klimawandel und Umweltschutz im Fokus stehen. Wir sind Mitglied in entsprechenden Verbänden, um frühzeitig Informationen über geplante Gesetzesänderungen und Stoffverbote zu erlangen. So können wir auch rechtzeitig Eingaben, Argumente und Vorschläge bei Entscheidungsgremien der EU-Kommission vorbringen. In der Verbandsarbeit war die Schreiner Group von jeher führend in unserer Branche.
Welche Auswirkung hat die Materialumstellung auf Ihre Produkte und deren Qualität?
Unser Wareneingangsprüfungsprogramm wurde signifikant erweitert. Vor der Umstellung hatten wir bei unseren Standardprodukten zehn Prüfmerkmale, nun haben wir diese auf 26 Prüfmerkmale ausgeweitet. Spezifikationswerte werden durch Prozessfähigkeitsanalysen und Requalifizierungsprüfungen abgesichert. Das führt natürlich zu einem noch höheren Qualitätsniveau der Produkte, von dem auch unsere Kunden profitieren.
Wir haben neue Kombinationen aus Membranen, Klebstoffen und Folien im Angebot. Dies hat unser Produktportfolio signifikant erweitert, und unsere Kunden können sich auf noch mehr Produktinnovationen in der nahen Zukunft freuen. Zudem konnten wir neue Anwendungsbereiche für unsere DAE im Mobility-Markt identifizieren und qualifizieren.
PFOA (Perfluoroctansäure)
- Produkte, in denen PFOA und PFOA-verwandte Verbindungen eingesetzt wurden, sind z. B. Feuerlöscher, Teppiche, Textilien, Funktionskleidung und Antihaftgeschirr bis hin zu oleophoben Membranen für Druckausgleichselemente.
- PFOA kam bei der Herstellung von wasser-, öl- und medienabweisenden Beschichtungen zur Verwendung.
- PFOA-haltige Produkte wurden als gesundheitlich bedenklich eingestuft und sind seit 4. Januar 2021 in der EU verboten.