RFID-Labels gehören längst zum Alltag. Auch der Einzelhandel setzt immer mehr auf die berührungslos auslesbaren Etiketten. Sind alle Waren so gekennzeichnet, muss der Kunde nichts mehr aufs Kassenband legen, der Mitarbeiter nichts einscannen. Die Fehlerquote sinkt, die Geschwindigkeit an der Kasse steigt rapide. Und doch – mit RFID kennzeichnen Baumärkte bislang keine einzelnen Schraubendreher, Schreibwarenläden keine losen Stifte und Haushaltswarengeschäfte keine separaten Glasstrohhalme. Ein Grund dafür: Bislang gab es keine RFID-Labels, die auf kleinen Rundkörpern angebracht werden können und noch dazu eine hohe Lesereichweite ermöglichen. Bislang. Denn nun ist Schreiner LogiData genau dies gelungen.

Für die Experten von Schreiner LogiData, die seit Jahrzehnten Vorreiter bei der Entwicklung von RFID-Etiketten sind, war es keine alltägliche Herausforderung. „Wir mussten gleich mehrere Probleme parallel lösen“, berichtet Hartmut Wiederrecht, Teamleiter für die RFID-Entwicklung beim Competence Center Schreiner LogiData. „Die größte Herausforderung war aber sicherlich der geringe Platz.“ Auf kleinen bis sehr kleinen Rundkörpern ist das Etikett besonders in der Breite enorm beschränkt. Ein Problem − nicht nur, weil im Etikett die gesamte Antenne mit Chip Platz finden muss, sondern vor allem, weil sich mit kleinen Antennen nur kleine Reichweiten erzielen lassen.

Und gerade die sehr kleinen Krümmungsradien stellen an die Entwickler besonders hohe Anforderungen. Zum einen müssen Labelkonstruktion und Kleber genau auf diese Bedingungen abgestimmt sein. Das Etikett muss permanent auf der stark gewölbten Oberfläche haften – eine viel größere Herausforderung als bei geraden Oberflächen. Zum anderen erfordern die Krümmungsradien besonderes Know-how beim Antennendesign. Mit den Antennen müssen ausreichende Lesereichweiten für eine Pulkerfassung erreicht werden. Doch all diese Herausforderungen konnten die RFID-Experten lösen.

Für Hartmut Wiederrecht ist das ein toller Erfolg: „Manchmal ist die größte Hürde die kleine Größe. Wir sind sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, dieses RFID-Etikett für sehr kleine Rundkörper zu entwickeln.“ Und noch etwas ist mit dem Label möglich: Die Verarbeitungsspezialisten von Schreiner Services haben eine maschinelle Applikationsmöglichkeit entwickelt, mit der das Kleinstetikett prozesssicher verarbeitet werden kann. Schraubendreher, Stifte oder Strohhalme wird das RFID-Label in nächster Zeit dennoch kaum zieren. Doch für die Pharmaindustrie, die Automobilbranche und die technische Industrie verspricht das kleine Etikett Großes.