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Flexibel, robust, kosteneffizient: Was smarte Pharma-Labels leisten können

SCHREINER MEDIPHARM

Flexibel, robust, kosteneffizient:
Was smarte Pharma-Labels leisten können

Vor etwa eineinhalb Jahren sind Schreiner MediPharm und PragmatIC eine strategische Partnerschaft eingegangen. Das Ziel: Herstellern von Pharmaprodukten und Medizintechnikgeräten eine große Bandbreite kosteneffizienter Smart Labels anzubieten. Doch hinter diesem Vorhaben steckt eigentlich viel mehr, denn die RFID-Technologie, auf der die Labels basieren, ist ein maßgeblicher Treiber der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Wie RFID-Labels dazu beitragen können, warum eine Kooperation hilfreich ist und was die entwickelte Lösung im Kontext von Covid-19 leisten kann, erzählen Stefan Wiedemann von Schreiner MediPharm und Alastair Hanlon von PragmatIC.

Schreiner MediPharm bietet seit mehr als 30 Jahren innovative Etiketten für die Pharmaindustrie an. Seit einiger Zeit setzt der Geschäftsbereich verstärkt auf Pharma-Labels mit RFID und NFC. Mit welchem Ziel?

Stefan Wiedemann: Schreiner MediPharm ist Spezialist für kundenindividuelle Labellösungen mit Zusatzfunktionen, um die Produkt und Patientensicherheit zu erhöhen. Die RFID-Technologie sehen wir dabei als ideale Schnittstelle zwischen Pharmaprodukten, Dienstleistern und Patienten, um damit zunehmend digitalisierte Ansätze im Healthcare-Bereich zu ermöglichen und ein System mit höherer Effizienz, Anwenderfreundlichkeit und Sicherheit einzuführen.

Stefan Wiedemann
Senior Director Strategic Marketing & Business Development bei Schreiner MediPharm
Stefan Wiedemann Senior Director Strategic Marketing & Business Development bei Schreiner MediPharm

Welche Vorteile bietet der Einsatz von NFC in Pharma und Healthcare?

Stefan Wiedemann: Der Einsatz der NFC-Technologie vor allem in Kombination mit flexibler Elektronik könnte zu einem großen Schritt nach vorne im Bereich der Patientenunterstützung führen. Die Fähigkeit, Pharmazeutika einzeln und digital über die gesamte Lieferkette hinweg zu verfolgen und dabei sogar deren Echtheit am Verabreichungsort zu prüfen, wäre ein wesentlicher Vorteil. Mit der kontrollierten und überwachten Medikamenteneinnahme kann eine hohe Therapietreue erzielt werden, und die Technologie ermöglicht es, weitere Informationen über medizinische Behandlungen zu erhalten.

 

Gibt es auch Nachteile?

Alastair Hanlon: Grundsätzlich eröffnet die RFID-Technologie eine große Bandbreite an Funktionen. Aber Fakt ist, dass die RFID bzw. NFC-Chips bisher eher für höherpreisige Anwendungen interessant sind und das Trägermaterial meistens extrem unflexibel ist, sodass sie kaum an die verschiedenen Formate angepasst werden können – und insbesondere die Pharmaindustrie benötigt eine hohe Vielfalt an Ausführungen.

Warum profitieren Pharmahersteller von der Kooperation zwischen Schreiner MediPharm und PragmatIC?

Alastair Hanlon: Pharmazeutische Produktesind häufig Injektionsmittel, die in Vials, Fertigspritzen oder Pens bzw. Autoinjektoren abgefüllt werden. Wenn man diese Behälter mit einem RFID-Label ausstatten will, stellt die gewölbte Containeroberfläche und häufig auch der sehr enge Radius eine Herausforderung dar. Konventionelle RFID-Lösungen sind siliziumbasiert und können leicht brechen. PragmatIC hat mit den „FlexICs“ integrierte Schaltungen entwickelt, die extrem flexibel, dünn und robust und dadurch an verschiedene Formen anpassbar sind.

Stefan Wiedemann: Genau dieser Formfaktor-Vorteil steigert insgesamt die Verarbeitbarkeit und Einsatzfähigkeit – von der Label-Applikation über die gesamte Lieferkette hinweg. Dazu kommt der extrem kostengünstige Ansatz der Technologie von PragmatIC. Damit wird RFID auch für eine breite Palette von Pharmazeutika zugänglich, die unter einem hohen Kostendruck stehen, bei denen sich die Pharmahersteller aber dennoch intelligente Zusatzfunktionen wünschen.

Das heißt, die gemeinsam entwickelten Lösungen sind keine Nischenprodukte für eine spezielle Zielgruppe?

Alastair Hanlon: Im Gegenteil. Die im Zuge dieser Partnerschaft entwickelten Labels eröffnen die Möglichkeit, qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Lösungen in entsprechend großen Mengen für den Massenmarkt anzubieten.

Stefan Wiedemann: Voraussetzung dafür ist die weitreichende Erfahrung und Synergie zwischen den Partnern, damit robuste, kundenindividuelle und prozesssichere Lösungen entstehen können. In der Pharmaindustrie mit ihrer großen Bandbreite an Verpackungsformaten, unterschiedlichen Anwendungsbereichen und höchsten Qualitätsanforderungen ist das besonders wichtig.

Das bedeutet, RFID könnte auch im Umgang mit der COVID-19-Pandemie hilfreich sein?

Stefan Wiedemann: Absolut. Die mit dem Testen und Impfen gegen COVID-19 verbundenen Herausforderungen sind enorm. Die Anzahl der zu testenden und zu impfenden Menschen ist riesig. Außerdem stellen Datenerhebungen, Dokumentation und zuverlässige Prozesse alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Die Digitalisierung und Automatisierung hat gegenüber Kugelschreiber, Papier und manuellen Abläufen hier eindeutige Vorteile. Übertragungsfehler können vermieden und die Sicherheit der Bevölkerung wesentlich verbessert werden. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die RFID-Technologie und kostengünstige flexible Elektronik das Potenzial in vielen Healthcare-Bereichen und –Anwendungen haben, zu Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen beizutragen.

Alastair Hanlon
Chief Commercial Officer bei PragmatIC
Alastair Hanlon Chief Commercial Officer bei PragmatIC

PragmatIC Semiconductor

PragmatIC ist ein weltweit führender Anbieter von kostengünstiger flexibler Elektronik, die für eine Vielzahl smarter Objekte die Interaktion zwischen Verbrauchern und ihrer Umgebung ermöglicht. Seine einzigartige Technologieplattform bietet flexible integrierte Schaltkreise (FlexICs), die dünner sind als ein menschliches Haar und leicht in Alltagsgegenstände eingebettet werden können. PragmatIC erfindet RFID und NFC völlig neu, um die Konnektivität für Massenmarktanwendungen voranzutreiben.

www.pragmaticsemi.com