Ein Herz für Vögel Über 30 Nistkästen auf dem Firmengelände
SCHREINER GROUP
Ein Herz für Vögel
Über 30 Nistkästen auf dem Firmengelände
Nachhaltigkeit und Klimaschutz zählen zu den zentralen Themen der Schreiner Group. Das internationale Familienunternehmen übernimmt bewusst Verantwortung für Mensch, Umwelt und Gesellschaft. Die Kooperation mit dem engagierten Projekt „Artenvielfalt“ ist dabei eines von vielen Beispielen für das Engagement des innovativen Hightech-Unternehmens. Auf dem Firmengelände in Oberschleißheim hat Ornithologe Joachim Strobel zusammen mit seinem Partner Sven Ott und dem Facility Management über 30 Nisthilfen für Vögel angebracht. Im Interview erklärt er die Hintergründe.
Warum ist es in der heutigen Zeit so wichtig, Vögel mit Nisthilfen zu unterstützen?
Die natürlichen Nistmöglichkeiten für unsere heimischen Vögel schwinden leider immer mehr. Sterile Gärten, hermetisch verriegelte Gebäude, die stark vebaute Landschaft, Wälder ohne Alt- und Totholz und kaum noch wilde, vergessene Ecken führen zu einer akuten Wohnungsnot für viele Vögel in Bayern. Sie finden leider kaum noch ungestörte Plätze zum Brüten. Und da können wir alle unkompliziert etwas dagegen tun. Denn Naturschutz fängt im Kleinen an, jeder kann etwas für unsere Artenvielfalt tun. Deshalb freut es mich sehr, dass wir zusammen mit der Schreiner Group an deren Hauptsitz im Münchener Norden über 30 Nisthilfen anbringen konnten. Doch vom ökologisch aufgewerteten Firmengelände profitieren nicht nur die Vögel. Auch die Mitarbeiter lieben die neuen „Mitbewohner“ und schauen ihnen beim Spaziergang in der Mittagspause oder beim Blick aus dem Bürofenster gerne zu. Das Beobachten frei lebender Tiere bereitet vielen große Freude und Entspannung. Es ist ein schöner Ausgleich zum Arbeitsalltag.
Der aktuelle Artenschwund in unserer Heimat ist sehr schwer erträglich und schreitet mit einem unglaublichen Tempo voran. Wir wollen an einigen Stellschrauben drehen, um eine Verbesserung der momentanen Situation zu erreichen. Vögel sind wichtige Indikatoren für intakte Lebensräume. Einige Arten können wir Menschen durch die fachgerechte Anbringung von Nistmöglichkeiten entscheidend unterstützen. Firmen wie die Schreiner Group helfen durch ihr Engagement, die Wohnungsnot von Vögeln und Fledermäusen zu lindern.
Wie genau sieht die Unterstützung auf dem Areal der Schreiner Group aus?
Auf Basis unserer umfangreichen Expertise haben wir zusammen mit dem Facility Management der Schreiner Group ein wissenschaftlich fundiertes Konzept erstellt, wo unter den gegebenen Voraussetzungen vor Ort idealerweise Nisthilfen für möglichst unterschiedliche Vögel auf dem Gelände angebracht werden können. Jede Vogelart hat ihre eigenen Bedürfnisse und nimmt eine Nisthilfe nur an, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllt: Wie groß ist das Loch? Welche Form hat der Kasten? Wo befindet er sich? Im Anschluss haben wir vergangenen Herbst über 30 Nisthilfen fachgerecht und sicher montiert. Die Umgebung auf dem Schreiner Gelände ist optimal. Durch die vielen Grünflächen – selbst auf den Dächern − finden die Vögel ausreichend Nahrung.
Kugeln für den Zaunkönig: Zaunkönige bevorzugen geschlossene, runde Nisthilfen. Sie nutzen ihr Quartier nicht nur zur Aufzucht der Jungtiere, sondern häufig auch im Winter als Schlafstätte.
Kasten für Mauersegler: Als Ersatz für seine natürlichen Brutplätze in Felsen und Klippen baut der Mauersegler sein Nest gerne in 6 bis 7 Metern Höhe an Häusern − wie hier am Parkhaus der Schreiner Group.
Sind die ersten Vögel schon eingezogen?
Tatsächlich ja. Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt und beobachtet, hat man im Frühling an einzelnen Kästen schon ein reges Treiben wahrnehmen können. Die Elternvögel schleppen Moos, Gras und Äste an, um das Nest gemütlich auszustatten. Sobald die Jungvögel dann geschlüpft waren, mussten sie mit Insekten und Würmern versorgt werden, teilweise ein Vollzeitjob für Mama und Papa. Manchmal braucht es aber auch ein oder zwei Jahre Geduld, bis die Vögel die Nisthilfen wahrnehmen und als Zuhause für ihre kleine Vogelfamilie in Erwägung ziehen.
Was passiert mit den Nistkästen, wenn die jungen Vögel flügge sind?
Im Herbst sind dann mein Team und ich wieder gefordert: Nistkästen halten für Jahrzehnte − aber man muss sich um sie kümmern und sie Jahr für Jahr im Herbst saubermachen, damit dann im nächsten Frühjahr eine neue Vogelfamilie einziehen und ihren Küken einen warmen, geschützten Start ins Leben bieten kann.
Rotkehlchen mögen solche Nischenbrüterhöhlen. Durch die zwei Löcher kommt mehr Sonnenlicht ins Innere − dadurch ist es für den Nachwuchs etwas heller und wärmer im Nest.
Häuschen für Gartenrotschwanz (Foto), Kleiber oder Spatzen: Diese hängenden Häuschen laden mehrere Vogelarten zum Brüten ein – deshalb hängen entsprechend viele davon bei der Schreiner Group.
Nisthöhle für Meisen. Ob Kohl-, Blau-, Sumpf-, Tannen- oder Haubenmeise: Weil diese Konstruktion am Bügel frei in der Luft hängt, sind die jungen Vögel hier besonders gut vor Angriffen von Katzen oder Mardern geschützt.