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Corona: Erfahrungen als Hightech-Unternehmen

SCHREINER GROUP

Corona: Erfahrungen als Hightech-Unternehmen

Die Zeiten, als man Corona mit einer mexikanischen Biermarke oder einem royalen Krönungsinstrument in Verbindung gebracht hat, sind lange vorbei. Seit knapp eineinhalb Jahren beschäftigen uns alle die Pandemie und die Maßnahmen, mit denen Regierungen weltweit versuchen, sie zu bekämpfen. Auch für die Schreiner Group hat sich seit Beginn 2020 viel verändert. Als international tätiges Hightech-Unternehmen mit Standorten in Deutschland, den USA und China mussten in kurzer Zeit Antworten auf unterschiedlichste Fragen gefunden werden. Welche Herausforderungen, welche Erfahrungen, aber auch welche positiven Aspekte haben sich ergeben? Wir haben darüber mit Mitarbeitern aus dem Vertrieb, der internationalen Produktionsstandorte und einem Digitalisierungsexperten gesprochen.

Was sich durch Corona wohl für viele Menschen verändert hat, ist der Arbeitsplatz. Auch die Schreiner Group setzt seit März 2020 bei allen Bürotätigkeiten verstärkt auf mobiles Arbeiten. So lassen sich auch die Infektionsrisiken für Produktionsmitarbeiter, die nicht von zu Hause aus arbeiten können, deutlich reduzieren. „Die Kommunikationskanäle haben sich verschoben vom persönlichen Gespräch zum Chat“, erzählt Silvia Kapoor, Verkaufsleiterin des Geschäftsbereichs Schreiner MediPharm, „mobiles Arbeiten ist von der Ausnahme zum Alltäglichen geworden.“ Für Ralf Buchholz, Vertriebsleiter bei Schreiner ProTech, bleibt zwar der persönliche Kontakt von Angesicht zu Angesicht unersetzbar, aber „nichtsdestotrotz haben sich einige Tools für Online-Meetings so gut bewährt, dass sie auch nach Corona ihre Bedeutung behalten werden.“

Mobiles Arbeiten ist von der Ausnahme zum Alltäglichen geworden.

Die Digitalisierung bei der Schreiner Group geht inzwischen allerdings noch viel weiter. Stefan Polster vom Competence Center Digital Solutions weiß, wie zumindest virtuelle Reisen möglich sind. „Derzeit haben wir bereits zwei Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen) für unterschiedliche Projekte weltweit im Einsatz – vor allem in den USA, in Mexiko und China. Angedacht ist jedoch der Einsatz von Brillen an allen Standorten.“ Die Gründe für die Einführung waren hauptsächlich die Reisebeschränkungen in die USA und nach China. Durch den Einsatz von AR-Brillen können wir Maschinen einrichten und in Betrieb nehmen sowie Abnahmen durchführen. AR-Brillen leisten somit einen wichtigen Beitrag, damit wir unseren Kunden auch in diesen schwierigen Zeiten die bestmögliche Unterstützung bieten können.

Besonders beim Vertrieb macht sich bemerkbar, dass es seit Beginn der Pandemie keine Kundenbesuche und keine Reisen mehr gibt. Dr. Kai Schnapauff, Leiter des Bereichs Schreiner PrinTrust, findet dies vor allem bei neuen Kunden und Partnern schwierig: „Durch den Verlust des persönlichen Kontakts fehlen in der Kommunikation oft die Zwischentöne. Gespräche mit bekannten Kunden im Rahmen der normalen Projektabwicklung sind dagegen online sehr gut machbar.“ Auch Tanja Ehreiser, Vertriebsleiterin bei Schreiner MediPharm, wägt die Vor- und Nachteile der digitalen Kommunikation gegeneinander ab: „Anstelle von Messen und Verkaufsveranstaltungen versuchen wir die Kunden über Webinare, Technologieforen, E-Newsletter und die sozialen Medien über Neuheiten auf dem Laufenden zu halten; dennoch fehlt der direkte Kundenkontakt ungemein, da die direkte Resonanz auf Ideen und Vorschläge selbst bei Videocalls nicht so rüberkommt wie im persönlichen Gespräch.“

Die Schreiner Group als systemrelevantes Unternehmen, das viele Produkte für die Pharmaindustrie und Medizintechnik fertigt, hatte natürlich weltweit während der Lockdowns die gesellschaftliche Pflicht, weiter zu produzieren. Auch wenn Gene Dul, Präsident der Schreiner Group LP in Blauvelt bei New York, bedauert, dass vieles durch Corona unpersönlich geworden ist, freut er sich umso mehr über sein tolles Team: „Wir haben alles getan, um es so sicher wie möglich zu machen. Ich bin sehr stolz auf die Mitarbeiter hier, die trotz ihrer Ängste jeden Tag zur Arbeit erschienen sind, um unsere unverzichtbaren Produkte für unsere Kunden herzustellen!“ Für Jamie Long, General Manager der Schreiner Group Ltd. China, hat besonders die Digitalisierung, die durch die Krise noch weiter ausgebaut wurde, einen Vorteil: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Online-Meetings manchmal effektiver und effizienter sind. Dies ist sicherlich ein wichtiges Learning, das wir beibehalten werden.“

Auch in der Hochphase der Corona-Pandemie konnten nicht alle Mitarbeiter ins mobile Arbeiten wechseln. Für sie galten, wie hier am Standort in China, strenge Regelungen vor Ort.