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Chip-Sharing in der Logistik: Ein RFID-Chip für alle

SCHREINER LOGIDATA

Chip-Sharing in der Logistik:
Ein RFID-Chip für alle

Ob in der Logistik, Montage, Produktkennzeichnung oder im Dienstleistungssektor: Die RFID-Technologie hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker durchgesetzt. Einen besonderen Stellenwert hat RFID in der Mehrweglogistik, der vernetzten Produktion sowie in Prozessen mit hohen Anforderungen an Qualität oder Dokumentation. Eine nachhaltige und damit kosteneffiziente Lösung in all diesen Bereichen bietet das sogenannte „Chip-Sharing“. Frank Linti aus dem Competence Center Schreiner LogiData erklärt, was genau hinter diesem Konzept steckt, was zu beachten ist und welche Vorteile es bietet.

Beim Einsatz von RFID werden im ersten Schritt generelle Fragen geklärt: Welche Produkte sollen erkannt werden? Welche Prozesse sind damit verbunden? Welcher Inhalt soll auf dem Label gespeichert werden? Vor allem die Auswahl der Nummernsequenzen, die genutzt werden sollen, ist in vielen Anwendungen sehr komplex. Zu viele Informationen auf dem RFID-Label reduzieren die Geschwindigkeit bei der Erfassung im Pulk und führen oft zu einem unübersichtlichen Datenkonstrukt. Zu viel ungenutzter Speicher auf dem RFID-Label ist andererseits unwirtschaftlich.

 

Wichtig: Die ganze Lieferkette betrachten

Im Stadium des RFID-Planungsprozesses ist es wichtig, alle Stationen, die ein Objekt durchläuft, zu betrachten – also nicht nur innerhalb der internen Kontrollstationen, sondern auch bei Zulieferern, in der Montage oder bei den Logistikdienstleistern (LDL). In Zeiten, in denen die Produktlebenszyklen kürzer und die Varianten immer mehr werden, sind starre Fertigungen mit großen Stückzahlen nicht mehr gefragt. Flexible Systeme bieten hier einen großen Vorteil.

 

Beispiel: Maschinenhersteller

Hersteller von hochwertigen Maschinen sind ein gutes Beispiel dafür, dass stets die komplette Verarbeitungskette betrachtet werden muss: Diverse Zulieferer bauen Masterkomponenten zusammen, welche sie wiederum in Teilen von ihren Zulieferern bekommen. Bereits dort wird eine durchgängige Erfassung und Dokumentation durchgeführt − teilweise automatisiert, teilweise durch manuelle Barcode-Erfassung. Nach Montage und Qualitätskontrolle werden die Bauteile an Logistikdienstleister mittels einer Erfassung übergeben, welche die Einheiten in das richtige Werk des Maschinenherstellers an die dortige Intralogistik just in time übergeben müssen. Dort werden die Objekte im Wareneingang erfasst, in das Kanban-System gebucht und zwischengelagert, bis die Fertigungssequenz die Teile benötigt. Die Komponenten werden erneut erfasst und in der Montage zur Verfügung gestellt. Dort werden sie beim Einbau eingelesen und zur Maschine gebucht.

 

Vorteil: Chip-Sharing

Die RFID-Technologie bietet zahlreiche Möglichkeiten, ein Label über alle Anwendungen hinweg gemeinsam zu nutzen. Das bringt wirtschaftlich den höchsten Nutzen und verbessert die Geschwindigkeit in den Abläufen, die Kommunikation und die Sicherheit enorm. Beim Chip-Sharing werden die zu programmierenden Basisblöcke auf dem Chip einmal definiert. Das sind die Inhalte, die der Maschinenhersteller über seinen eigenen Prozess hinweg ausliest. Alle anderen Blöcke werden unter den Nutzern in der Kette aufgeteilt und damit die Plätze definiert, in denen dort Daten bewegt werden können. Diese Blöcke beschreibt, sperrt und liest nur der jeweilige Partner aus, nicht der Hersteller bei seinen Standardprozessen. Damit ist eine schnelle Pulkerfassung in den logistischen Prozessen gewährleistet. Trotzdem können alle auf einen einzigen Datenträger zugreifen.

Chip-Sharing: Schreiner LogiData berät bei der Umsetzung

Wichtig ist dabei, dass ein hochwertiger RFIDChip und ein qualitativ anspruchsvolles, langlebiges RFID-Label zum Einsatz kommen, da die Daten auch später bei Retouren − vom Händler oder direkt vom Endkunden − ausgelesen werden sollen.

Die bis heute weltweit genutzten HF- und UHFRFID-Labels bewegen sich innerhalb genormter ISO-Strukturen und machen dadurch den weltweiten Einsatz über alle Anwender hinweg möglich.